Ingo's Barlexikon
Vorwort und Übersicht über Mixgetränke
Shortdrinks |
Abseihen bedeutet nichts anderes, als daß man den Inhalt des Shakers oder Mixers
durchgesiebt in das entsprechende Glas füllen soll. Dabei wird ein recht grobes "Barsieb"
benutzt, welches Eis und andere nicht flüssigen Inhalte des Shakers (Mixers) zurückhält.
Oft ist bereits oben am Verschluß eines Shakers ein solches Sieb angebracht, das beim abgießen
Eis etc. zurückhält. Wer keinen solchen Shaker hat und kein Barsieb kaufen möchte kann das
abseihen mit Hilfe einer Gabel, die beim augießen des Shakers vor dessen Öffnung gehalten wird
durchführen.
Einige Cocktails werden nach dem mixen und nachdem sie bereits ins richtige Glas gefüllt wurden noch mit einer
Zutat aufgefüllt. Oft ist dies Soda oder eine Limonade (Bitter Lemon, Ginger Ale, etc.). Beim Auffüllen gießt man
die entsprechende Zutat über die im Glas befindlichen Eiswürfel, so daß sich oben eine neue Schicht mit der Zutat
bildet, mit der aufgefüllt wird. Beim Auffüllen möchte man das Vermischen verhindern!
Blenden ist eigentlich dem Mixen sehr ähnlich (und kann auch dadurch ersetzt werden). Beim Blenden gibt man alle Zutaten
in einen Rührbecher und hält diesen dann unter den Blender, einen festsitzenden elektrischen Rührstab.
Siehe auch:Geräte: Blender
1 cl oder Zentiliter ist der hunderste Teil eines Liters und entspricht 10 ml. Die meisten Mengenangaben bei Cocktails werden
in cl gemacht, da mal cl sehr gut aus der Hand abschätzen kann. Anfang kann mal natürlich Meßhilfen zur
Unterstützung nehmen. Besonders eignen sich dafür Glasshaker mit Meßangaben.
Crushed Ice (oder zerstoßenes Eis
Dabei handelt es sich um kleine Eisstücke. Früher wurden dazu Eispickel verwendet, heute gibt es dafür Eiscrusher,
kleine Elektrische oder handbetriebene Geräte, mit denen sich das Eis zerkleinern läßt.
Siehe auch:Geräte: Eiscrusher
Ein Dash (bzw. Spritzer) ist die kleinste Mengeneinheit, die einem Cocktail zugegeben wird.
Ein Dash ist wirklich nur ein Spritzer, also etwa 1 oder 2 ml frei aus der Hand dazugeben. Entspricht also etwa
einem Zehntel cl.
Neben dem Shaken ist das Mixen, eine der häufigeren Varianten Cocktails zu mischen. Zum Mixen benötigt man einen Mixer,
daß kann auch ein Küchenmixer vor Getränkte sein - vorausgesetzt, die Klingen sind für Eis geeignet. Die meisten
Haushaltsmixer haben nämlich Klingen, die vom Eis unscharf werden. Spezielle Cocktailmixer sind besonders stark (das müssen
sie auch sein, damit sie mit Eis und gefrohrenen Früchten fertig werden), und deutlich robuster als herkömmliche Geräte.
Sie kosten aber meist deutlich über 100,- Euro, was ja nicht gerade billig ist. Eine günstige Alternative gibt es beim
Verkausfsender QVC: den Küchenbuttler mit Mixaufsatz. Der ist stark, stabil und relativ günstig (zusammen etwa 50,- Euro). Ich
selbst verwende so einen und habe damit nur die besten Erfahrungen gmacht.
Beim Mixen wird zuerst daß Eis und dann die Flüssigkeiten in den Mixer getan und schon mal vorgemixt. Danach kommt eventuell weiteres
Eis und die Früchte dazu. Diese Reihenfolge ist zwar nicht zwingend, sorgt aber für gute Ergebnisse, da durch die Flüssigkeit
das Eis leichter zerkleinert werden kann.
Einige Cocktails werden gerührt. Beim Rühren verwendet man einen Rührstab, was nichts anderes ist als ein Plastik- oder
Metallstäbchen, dessen eine Seite eine flache Vergrößerung aufweist.
Meistens wird nur kurz gerührt um nur eine grobe Vermischung zu erreichen.
Die meisten Cocktails muß man Shaken (zu deutsch schütteln). Das hört sich erst mal simpel an - was es auch ist,
trotzdem werden beimn Shaken viele Fehler gemacht, teilweise sieht man die Barkeeper sogar in einer Cocktailbar falsch Shaken.
Das Shaken ist nicht alleine dazu da, die Zutaten zu vermischen (dann könnte man auch rühren
oder mixen, die Zutaten sollen darüber hinaus abgekühlt werden, bei einigen Cocktails möchte
man auch noch eine schaumige Krone erreichen.
Geschüttelt (oder geshakt) wird immer vom Körper weg und zwar waagerecht, daß heißt der Shaker liegt in den
Häden, die sich etwa auf Schulterhöhe befinden und den Shaker nach vorn und hinten sch¨tteln.
Die Waagerechte Haltung soll die Zutaten stärker abkühlen, denn durch sie gibt es einen langen Weg und da der Shaker dabei
selbst kalt wird, erreicht man so die optimale Wirkung.
Man schüttelt niemals über dem Kopf oder in einer senkrechten Haltung des Shakers! Das ist reine Effekthascherei und ist
unprofessionell, da so nicht die optimale Wirkung erreicht wird!
Wie man einen richtigen Cocktail macht, ist keineswegs so schwer wie es aussieht, wenn man einem
geübten Barkeeper zu sieht. Das zaubern eines 6-Gänge Menüs ist aufwendiger, arbeitsintensiver
und mit Sicherheit auch komplizierter. Nichts desto trotz gehört ein bischen Übung, ein paar
ausgewählte Zutaten, einige Geräte und etwas Grundwissen dazu.
Zuerst einmal muß man wissen, daß es sich bei einem Cocktail um mehr als einen Durstlöscher
handelt. Wie bei einem guten Essen, ißt auch hier das Auge mit. Darum sollte man schon gewissenhaft alles
dafür tun, daß ein Cocktail nicht nur gut schmeckt, sondern auch etwas ganz besonderes ist.
Welche Werkzeuge man benötigt und wie man sie einsetzt, kann man auf der Seite Geräte
nachlesen.
Besitzen sollte man wenigstens einen Shaker aus Glas oder Metall (notfalls geht auch ein Plastik-Shaker für
Sahne (Tupper)) mit Sieb oder ein zusätzliches Barsieb auch Strainger genannt. Wichtig ist außer dem
ein Stirer, was nichts weiter als ein langer Kunstoffstab zum umrühren ist.
Da unterschiedliche Cocktails auch in unterschiedlichen Gläsern gereicht werden, ist eine kleine Auswahl
an Gläsern nicht schlecht:
- Tumbler (auch Whiskeyglas genannt): ein niedriges, breites Glas für kleine Cocktails
- Longdrinkglas (0,2 l bis 0,3 l): eine hohes, schmales Glas für kleine und mittlere Cocktails
- Superlongdrinkglas (0,3 l bis 0,4 l): eine sehr hohes, schmales für größere Cocktails
- evtl. Stielglas (0,1 l bis 0,2 l): eine schmales hohes Glas auf einem Stiel für kleine Cocktails
- evtl. Becherglas (0,3 l bis 0,5 l): ein breites, hohes Glas für große Cocktails
Natürlich benötigt man nicht gleich alle Gläser. Ich selbst habe mit Longdrinkglas, Tumbler und
Sektglas (Stielglas) angefangen und mir nach und nach weitere Gläser zugelegt. Selbst heute besitze
ich noch kein Fancyglas (siehe Gläser).
Welche Zutaten benötige ich? Das ist wohl die schwierigste Frage!
Natürlich benötigt man gerade die Zuaten für den Cocktail, den man mixen möchte, da
man sich aber erstmal einen kleinen Grundstock anlegen sollte, wäre es sinnvoll zu überlegen
welche Zutaten gekauft werden sollen.
Am einfachsten ist das mit Säften. Die trinkt man sicherlich sowieso, also kann man damit anfangen.
Ananassaft, Orangensaft, Zitronensaft und Grapefruitsaft sind die wichtigsten. Maracujanekter und Bananennektar
sind ebenfalls sehr interessant. Alle anderen S&auuml;fte sollte man sich nur zulegen, wenn man sie gerade
benötigt.
Ebenfalls wichtig sind Bitter Lemon und Ginger Ale, Milch und Mineralwasser.
Bei Sirups gibt es einige die immer wieder vorkommen, andere dagegen sind sehr selten. Ich selbst habe mit
Grenadine und Cocosnuß-Sirup angefangen und habe dann meine Palette um Blue Cura¸ao, Erdbeer-Sirup
und Mandel-Sirup erweitert. Zucker-Sirup kann man sich selbst herstellen (siehe alkoholfreie Zutaten).
Wer alkoholische Cocktails mixen möchte und nicht allzuviel Spirituosen erwerben will, sollte sich
diese so zulegen, daß sie gut zueinander passen und damit möglichst viele Cocktails gemixt werden
können. Ich selbst trinke keinen Alkohol, mixe aber gerne auch alkoholische Cocktails für Freunde
und Bekannte (und bin glaube ich nicht einmal besonders schlecht darin, bisher gab es jedenfalls nur Lob),
darum habe ich mir genau überlegt, welchen Alkohol ich kaufen sollte. Mit Tequila und Cointreau, kann
man schon einige schöne Cocktails mixen:
Cointreau Fiction
Durango
Frozen Strawberry mit Alkohol
Margarita
Tequila Cola
Tequila Collins
Tequila Sour
Tequila Sunrise
Toreador
Wie mixe ich einen Cocktail?
Das erste was man tun sollte, ist das Vorbereiten der Zutaten und Geräte. Alle Säfte und Limonaden
(auch Mineralwasser) sollten gut gekühlt werden. Eis ist besonders wichtig. Beim Shaken
(oder Schütteln) gibt man zuerst das Eis in den Shaker, gießt eventuell angesammelte Schmelzwasser ab und gibt
dann erst die Zutaten hinzu. Schütteln tut man immer auf Eis, die Betonung liegt auf immer. Ohne Eis
ist das Schütteln sinnlos, denn nur zum vermischen von Getränken könnte man auch einfach
umrühren; das Gemisch soll gekühlt werden. Darum wird der Shaker auch flach gehalten und vom Körper
weggeschütteln. Alles andere ist höchstens angeben, aber vollkommen sinnlos!
Soll lange geschüttelt werden, so tut man das, um eine schaumige Krone zu erhalten
Danach kommt (im Normalfall) das Abseihen! Das heißt der Inhalt des Shakers wird so abgegossen, daß das
Eis nicht mit ins Glas kommt.
Alkoholfreie Cocktails werden normalerweise mit Früchten garniert. Ein Fruchtspieß besteht immer aus
mehreren Früchten, die mittels Plastikspieß zusammengebaut werden. Alle Fancy-Drinks werden auf
jeden Fall mit Trinkhalmen ausgestattet, alkoholfreie Cocktails immer (mit einer einzigen Ausnahme, sucht die mal
unter T, naja vielleicht gibt es noch eine zweite Ausnahme, aber jedenfalls ist das die Regel).
Mit der Zeit kommt dann das übrige. Zutaten werden, wenn man erst einmal etwas Übung hat nicht mehr abgemessen, sondern aus dem Handgelenk heraus eingeschenkt, was allerdings ein wenig Können voraussetzt, ansonsten kann man entweder die Zutaten nicht mehr herausschmecken, oder man ist vom ersten Cocktail vollstramm. (Ich natürlich nicht aber meine Gäste ;-) ).
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Franz Brandl: Cocktails ohne Alkokohol Cormoran-Verlag, ISBN: 3-517-07910-3
Wer sich für alkoholfreie Mixgetränke interessiert, dem kann ich dieses Werk nur empfehlen!
(Derzeit ist es übrigens heruntergesetzt und daher doppelt empfehlenswert!).
Ca. 500 Alkoholfreie Cocktails kann man dort finden. Ich selbst gleiche Cocktailrezepte, die ich irgendwo
finde gerne mit diesem Buch ab. Allerdings fehlen einige Standard-Cocktails, aber die findet ihr ja bei mir ;-)
Bewertung: ****
Dr. Oetker: Drinks ohne Promille Ceres-Verlag, ISBN: 3-7670-0537-9
In diesem kleinen Buch sind ebenfalls sehr viele alkoholfreie Mixgetränke aufgeführt. Allerdings
haben die Redakteure sich die meisten (wenn nicht gar alle) Drinks selbst ausgedacht. So gibt es praktische
keinen einzigen Cocktail mit einem Barsirup. Trotzdem gibt es eine ganze Reihe netter Ideen, allerdings aus
oft leider viel zu exotischen Zutaten.
Bewertung: **
Franz Brandl: Cocktails mit Alkokohol Cormoran-Verlag, ISBN: 3-517-07927-8
Ein wirklich tolles Buch mit alkoholischen (und ganz wenigen alkoholfreien) Cocktails. Vor allen Dingen
die Informationen zu den einzelnen Spirituosen sind höchst interessant.
Wer eine ganze Auswahl an Rezepten (es sind immerhin 555) haben möchte, dem kann ich dieses Buch nur
empfehlen!
Bewertung: *****
Desweiten kann ich mehrere Bücher, die ich selbst leider nicht besitze, empfehlen, da es sich
allerdings um Leihgaben handelte, kann ich nur zwei der Titel erwähnen:
Schumann's Bargeflüster
Schumann's Whisk(e)y Lexikon